Aufgabenstellung (Vorüberlegungen, Einstieg, Weiterführung, etc.)
Die Aufgabe stand im Zusammenhang mit Architekturbetrachtungen zum Funktionalismus und Dekonstruktivismus sowie zentraler Aspekte von Skulptur und Plastik. Eine Milchtüte als funktional gestaltetes Objekt wurde verformt und mit Gips ausgegossen. Der Guss wurde anschließend weiter bearbeitet, die Formen durch An- und Abtragen weiter konkretisiert - von einem ursprünglich stereometrischen Körper hin zu einem mehr organischen Körper mit einem Wechselspiel von Schwellungen/Wölbungen und Vertiefungen - so dass ein Zwischenzustand entstand von Kernplastik und Schale. Dieser Körper sollte erweitert werden, auch unter Einbezug von Bast, Draht und Nylon. Hier kam der Titel zum Tragen: der Prozess der Atmung konnte mit der Anfügung von Volumen betonenden oder leugnenden Elementen dargestellt werden. Zugleich musste auf das bereits vorhandene Formelement reagiert werden. Die Fokussierung auf den (die) plastischen Körper und ihrem(n) von einer konkreten Funktion gelösten Eigenwert(en) wurde in einer folgenden Aufgabenstellung erweitert und auf die Architektur angewendet. Ein Gebäudeensemble (Museum) sollte entstehen, der aus einem streng funktionalen Teil sowie einem dekonstruktivistisch gestalteten Teil bestand.
Hinweise (Fächerverbindender Aspekt/Projekt/Probleme/Anregungen, etc.)
fächerverbindend ggf. Biologie
Probleme gab es trotz des hohen Abstraktionsgrades kaum, es bestand eine hohe Motivation, die Gussform bearbeitend eigene Formvorstellungen zu entwickeln und umzusetzen. Die Schüler erkannten mit dem Ausbilden von Ergänzungen (Bast und Nylon), dass Proportionsverhältnisse, Verhältnisse von Masse, Volumen, Raum sowohl für das von einem konkreten Nutzen befreite plastische Gebilde wie auch für den architektonischen Baukörper in hohem Maße relevant sind. Sie konnten sich spielerisch Ideen des Dekonstruktivismus annähern, da die Formen ausgehend von einem funktionalen Körper (Milchtüte) entstanden.